Durchflussfaktor und Steuerungsart bei Magnetventilen
Typisch für die Ventile dieser Kategorie ist der hohe Durchflussfaktor. Diesen bezeichnet man auch als Kv-Wert. Er gibt an, welche Menge das Ventil bei einem Differenzdruck von 1 bar und einer Temperatur von 20 °C in einer Minute durchfließen lässt. In den Produktbeschreibungen ist der Kvs-Wert angegeben. Das ist der Kv-Wert des vollständig geöffneten Ventils. Welches Ventil für den jeweiligen Einsatzzweck das passende ist, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. Wichtig ist zunächst die Art der Steuerung. In der Kategorie der magnetischen Ventile für großen Durchfluss finden Sie ausschließlich servogesteuerte und zwangsgesteuerte Ventile. In anderen Bereichen gibt es auch direkt gesteuerte Modelle, bei denen das Ventil unmittelbar durch die Aktivierung des Elektromagneten geöffnet oder geschlossen wird. Im Unterschied dazu nutzen servogesteuerte Ventile zum Öffnen hauptsächlich den Differenzdruck des Mediums. Der Elektromagnet hat nur eine Vorsteuerfunktion. Diese Ventile, die man auch als indirekt gesteuert oder vorgesteuert bezeichnet, eignen sich für solche Anwendungen, bei denen eine relativ geringe Magnetkraft große Durchflussmengen und Strömungsgeschwindigkeiten steuern muss. Sie arbeiten etwas langsamer als direkt gesteuerte Ventile und erfordern im Gegensatz zu diesen immer einen bestimmten Mindestdruck. Verwendung finden sie zum Beispiel in der Sanitärtechnik und bei Bewässerungsanlagen. Eine weitere Steuerungsart ist die Zwangssteuerung beziehungsweise die semi-direkte Steuerung. Diese Ventile arbeiten bei niedrigem Druck wie die direkt gesteuerten Modelle, da der Magnetanker mit der abdichtenden Membran verbunden ist. Allerdings ist so keine vollständige Öffnung des Ventils möglich. Steigt der Druck des Mediums an, öffnet dieser das Ventil weiter, gegebenenfalls auch vollständig. Es handelt sich demzufolge um eine Kombination aus direkter Steuerung und Servosteuerung. Zwangsgesteuerte Ventile benötigen keinen Mindestdruck, um funktionieren zu können. Sie kommen daher auch für Einsatzgebiete infrage, für die man sonst direkt gesteuerte Ventile verwendet. Im Unterschied dazu genügt auch bei großen Durchflussmengen eine relativ geringe Magnetkraft.
Tipps für die Produktauswahl und Installation
In den Produktbeschreibungen finden Sie neben Informationen zum maximalen Durchflussfaktor auch den minimalen und maximalen Differenzdruck. Darunter versteht man den Druckunterschied zwischen Zulauf und Ablauf im Ventil. Auch die Nennweite ist angegeben. Das ist die schmalste Stelle innerhalb des Ventils. Die zulässigen Bereiche für die Temperatur des Mediums und die Umgebungstemperatur können Sie hier ebenfalls erkennen. Sie sehen auch, für welche Medien sich die Ventile eignen. Messing als Material des Ventilkörpers ist sehr widerstandsfähig, auch gegen aggressive Medien, aber das Material der Dichtung spielt hier eine Rolle. Bei der Produktkonfiguration stehen auch verschiedene passende Magnetspulen zur Auswahl, nämlich Spulen für Gleich- oder Wechselstrom sowie für verschiedene Spannungen. Sie können ein Ventil auch ohne Spule kaufen und diese problemlos selbst montieren. Achten Sie bei der Montage der Ventile auf den Schutz vor Feuchtigkeit. Gegebenenfalls entstehendes Kondenswasser muss vollständig ablaufen können. Der elektrische Anschluss erfolgt durch Gerätestecker, die Sie ebenfalls bei uns erhalten. Wir sind Spezialisten für den Handel mit Ventilen und Fluidik-Zubehör. Unser großes Lager ermöglicht eine kurze Lieferzeit. So können Sie die benötigten Komponenten schnell und günstig kaufen.